Unser Kletterzentrum besteht seit 2013. Es wurde sehr gut angenommen und über die Jahre den wachsenden Anforderungen immer wieder angepasst. Zusammen mit dem neuen Vereinszentrum haben wir nun ein alpines Zentrum in sehr zentraler Lage unserer Stadt. Wir wachsen als Verein kontinuierlich und werden immer vielfältiger. Das Klettern wurde inzwischen olympisch und der DAV ist der verantwortliche Fachverband für alle olympischen Kletterwettkampfformen Lead, Speed und Bouldern. Die Sektion Berlin ist im Nordosten Deutschlands die mit Abstand größte Sektion und gleichzeitig einer der größten Sportvereine in Berlin. Daraus ergeben sich auch Verpflichtungen für das Engagement im Breiten- und Leistungssport.
Daher hatten wir uns entschlossen, die konzeptionelle Planung für die Erweiterung des Kletterzentrums anzugehen. Es wurde die Projektgruppe „Erweiterung KLZ“ gegründet, die im ersten Schritt eine umfassende Bedarfsanalyse erstellen sollte. Daraus entwickelte sich eine – nachvollziehbare – Fokussierung auf den Seilkletterbereich („Option Erweiterung Halle Seilklettern“), denn es besteht weitestgehender Konsens, dass in der Projektion der derzeitigen Ideen der Hallenerweiterung im nördlichen Teil des Geländes beides, Seilklettern und Bouldern, nicht gleichermaßen sinnvoll umgesetzt werden kann.
Dies bedeutet aber nicht, dass erstens eine auf das Seilklettern fokussierte Halle keine Bedarfe über das Seilklettern i.e.S. hinaus decken müsse. Einige davon werden moderner Weise praktisch durch Boulderflächen gedeckt. Solche Flächen zum Bouldern stellten bei der Erweiterung einen Fokus auf das Seilklettern nicht infrage. Zweitens, dass eine Bedarfsermittlung für die Disziplin Bouldern nicht mehr notwendig wäre. Diese Bedarfsermittlung muss man dann auch strikt von der nachfolgenden Erarbeitung der Lösungsszenarien trennen. Nur wenn wir auch den Bedarf im Bouldern kennen, können wir mögliche Lösungsszenarien entwickeln, die ergänzend zu der Seilhalle notwendig sind. Nicht zuletzt für eine nachhaltige Nachwuchsarbeit brauchen wir einen Boulder-Trainingsbereich in unserer eigenen DAV-Verantwortung. Dies schließt Kooperationen grundsätzlich nicht aus und ist Teil der Bedarfsanalyse.
Ebenso müssen bei der Hallenerweiterung die steigenden Anforderungen an das Bistro berücksichtigt werden, damit es sich weiterentwickeln und mitwachsen kann. Auch den Bedarf an einem erweiterten Mitgliederservice gilt es einzuplanen. Nicht nur die Zahl der Mitglieder wächst, sondern auch die Vielfalt der Erwartungshaltungen an unsere Sektion. Dafür gibt es einen Arbeitsauftrag an das Hauptamt für ein sinnvolles Betriebsmodell von Geschäftsstelle und dem Servicebereich des Kletterzentrums. All diese Themen greifen ineinander und können nicht isoliert betrachtet werden, weder konzeptionell noch finanziell.
Als nächste Schritte nach der Bedarfsanalyse gilt es eine professionelle Governance Struktur mit einem Lenkungskreis zu etablieren, der an den Vorstand mit Geschäftsordnung berichtet. Geleitet wird dieser durch eine hauptamtliche Bauherrenvertretung. Dieser Lenkungskreis beinhaltet unbedingt aber auch ehrenamtliche Sektionsrepräsentanten, die aus Mitgliedern der bisherigen Projektgruppen bestehen können. Dieser Lenkungskreis stellt die weitere Bearbeitung sicher.
Als nächster Schritt muss die Bedarfsanalyse abgeschlossen werden, da dies bisher nicht vollständig erfolgt ist. Es braucht noch einen runden Tisch der Projektgruppe „Erweiterung KLZ“ mit JDAV, Ausbildung und Familien für den Bedarf in der Option Erweiterung Halle Seilklettern.
Daneben muss noch die Bedarfsermittlung für das Bouldern und einen verbesserten Mitgliederservice und Bistrobetrieb durchgeführt werden. Das Thema Bedarfsermittlung für Bouldern liegt jetzt in der Verantwortung von Bernhard Niebojewski. Einen Aufruf für eine Projektgruppe hat er bereits gestartet. Es ist wichtig, hierzu die Boulder Community mit einzubeziehen. Die Verantwortung für die Bedarfsermittlung für den verbesserten Mitgliederservice und Bistrobetrieb liegt bei Holger Beiersdorf.
Erst wenn ein Gesamtüberblick für die Bedarfe vorliegt, kann unter Leitung der hauptamtlichen Bauherrenvertretung ein Pflichtenheft für eine erste Machbarkeitsstudie zur groben Gesamtkostenermittlung erstellt werden. In einem Pflichtenheft wird in konkreter Form festgehalten, wie ein Auftragnehmer die Anforderungen des Auftraggebers zu erfüllen hat. Die Mitgliedschaft braucht für eine grundsätzliche Zustimmung zuerst einen Überblick über das Gesamtkonzept und die dafür zu erwartenden Gesamtkosten. Wann nach der Mitgliederversammlung dann einzelne Abschnitte gestaffelt gestartet werden können, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Die Basis bildet eine nachhaltige strategische Vision mit dem Ziel der Erhöhung der Attraktivität unseres Alpinzentrums für möglichst viele unserer Mitglieder durch verbesserte und erweiterte Angebote zu erreichen.
Weitere Schritte
All diese Themen wurden in den letzten Monaten in den Gremien besprochen. Es gilt dies nun abgestimmt umzusetzen. Das Engagement vieler Vereinsmitglieder im Rahmen der Arbeit für die Erweiterung des Kletterzentrums ist ein gutes Beispiel, wie Mitglieder zum Mitmachen angeregt werden können. Dieser partizipativere Prozess ist mit Sicherheit nicht der schnellste, aber stellt entsprechend unseres Leitbildes sicher, die Belange der Mehrheit unserer Mitglieder berücksichtigt zu haben.
Harald Fuchs für den Vorstand Berlin, den 2.7.2025
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