Vier – Neun – Zwölf…Fünfundvierzig! – Baumpflanzaktion im Kienbergpark
Bericht über eine ehrenamtliche Aktion des DAV Arbeitskreis Natur und Umwelt
von: Dieter Eckert, Arbeitskreis Natur und Umwelt der DAV Sektion Berlin
Es war wieder einmal soweit – die Mitglieder des DAV Arbeitskreises Natur und Umwelt gingen auf ihre jährliche Exkursion. An einem unbeständigen Novembersonntag 2024 versammelten sich morgens um 10.00 Uhr neun Mitglieder im Kienbergpark in Marzahn-Hellersdorf, um sich über dessen Bildungsarbeit zu informieren und neue Bäume zu pflanzen.
Warum dieses Engagement? Die drohende Klimakrise ist eines der Kernthemen unserer Zeit, von der auch der Alpenverein (DAV) mit seinen vielfältigen naturnahen Aktivitäten betroffen ist. Insbesondere im sportlichen Alltag erleben seine Mitglieder, welche dramatischen Auswirkungen die Klimaveränderungen auf die Natur mit sich bringen. Der Klimaschutz hat deshalb im DAV eine hohe Priorität, denn viele seiner Aktivitäten verursachen einen CO2-Fußabdruck, den es zukünftig konsequent zu verkleinern gilt. Durch die Vorgabe eines DAV-internen CO2-Preises wird dem Grundprinzip des Klimaschutzes „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren” Rechnung getragen. Die Sektionen des DAV sind jetzt aktiv, um in einem ersten Schritt die Emissionen um 30 % bis 2026 zu reduzieren verbunden mit dem weiteren Ziel, Klimaneutralität in allen Aktivitäten und Einrichtungen zu erreichen. Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten wurden im Klimaschutzkonzept verankert und zugrundeliegende Nachhaltigkeits– und Klimaschutzstrategien entwickelt.
Aufgrund dieses Verständnisses engagieren sich Mitglieder des DAV aktiv an der Verringerung von CO2-Potenzialen; sie verstärken und unterstützen den Ausbau von Klimaschutzbemühungen. Hierzu gehören auch Maßnahmen zur Erhaltung und Stärkung der Wälder und der Stadtnatur, denn diese vermindern die Belastung der Atmosphäre mit Treibhausgasen merklich, indem sie das schädliche Kohlenstoffdioxid CO2 speichern und im Gegenzug Sauerstoff abgeben.
Der DAV Arbeitskreis Natur und Umwelt engagiert sich in Berlin
Das Umweltbildungszentrum Kienbergpark des Campus Stadt Natur von Grün Berlin ist ein Lernort für gemeinsame Erfahrungen und lebensnahe Wissensvermittlung. Die Einrichtung bietet umfangreiche altersspezifische Bildungsangebote für Kindergärten, Schulen und Familien Der Kienbergpark ist geprägt durch den 110 m hohen Kienberg, zu dessen Spitze eine Seilbahn hochschwebt und einen attraktiven Zugang in die Parkanlage Gärten der Welt bietet. Im Kienbergpark werden derzeit verschiedene Nutzungsbereiche naturnah umgestaltet und klimaangepasste Bäume und Sträucher in großem Umfang, u.a. im Rahmen des Berliner Ökokontos, angepflanzt.
All dies erfuhren die Mitglieder des Arbeitskreises durch die sachkundige Führung eines Mitglieds, die zugleich Projektmanagerin des Umweltbildungszentrums ist. Ein kleiner Rundgang gab Einblicke in die aktuelle Umgestaltung des Parks – so werden u.a. neue Habitate für Eisvögel gebaut und ein ehrenamtlich bewirtschafteter Gemeinschaftsgarten vermittelt neues Wissen zu Methoden der Permakultur.
Nach einer kleinen Stärkung erweiterte sich die Gruppe um weitere Personen, die bei der „Baumpflanzaktion im Kienbergpark – gemeinsam Bäume pflanzen“ aktiv werden wollten. Angeleitet durch einen Experten für Waldökosysteme statteten sich die Teilnehmenden mit Spaten und Schubkarren aus. Aus einer großen Sammlung junger Pflanzsetzlinge wurden die drei gebietsheimischen Gehölzarten Feldahorn, Waldkiefer und Winterlinde ausgewählt. Nach kurzer Wegstrecke war das Waldgebiet erreicht, in welchem die jungen Bäume in Zweiergruppen eingepflanzt werden konnten. Doch so leicht ging das nicht – der Boden im Kienbergpark besteht vielfach aus Schutt aus den Bauzeiten der Wohnsiedlung Hellersdorf. So waren Kraft und Glück erforderlich, um nach dem Ausgraben vieler Steine, Scherben und Kabel in der dünnen Erdschicht passend tiefe Löcher für die langen Wurzeln der Setzlinge auszuheben. Dennoch – es klappte mit Geduld und Anstrengung und hat noch Spaß gemacht. Nach über drei Stunden schweißtreibender Arbeit versammelten sich alle im Kreis zur Nachbesprechung und gaben ihr Geheimnis preis: Wie viele Bäume hatte jede Gruppe eingepflanzt? Vier – Neun – Zwölf…im Ergebnis wurden es fünfundvierzig neue Bäume! Ein Ergebnis, welches sich unter erschwerten Bedingungen des ungewöhnlichen Bodens sehen lassen konnte.
Im Rückblick war es ein kleiner praktischer Beitrag zur Verringerung des Kohlenstoffgehaltes in Berlin. Viele weitere Anstrengungen müssen folgen, doch wir freuen uns, zumindest ein wenig den Klimaschutz unterstützt zu haben. Gern können die neu gepflanzten Bäume im Kienbergpark besucht werden und das Umweltbildungszentrum hält weitere Angebote auch an den Wochenenden bereit.
Mitglieder des Arbeitskreises Natur und Umwelt bei der Baumpflanzaktion im Kienbergpark – Foto: Dieter Eckert
Die Gruppe vor dem Umweltbildungszentrum Kienberg – Foto: Gabi Kaever
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